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18.01.19 –
Doch heute, 100 Jahre später, ist das Ziel einer gleichberechtigten Gesellschaft nicht nur noch immer nicht vollumfänglich erreicht. Es droht vielmehr mit den Krisen und dem Erstarken der politisch rechten Kräfte weltweit wieder in die Defensive zu geraten.
Janina Rhode, Sprecherin der Solinger Grünen: „Ich selbst als junge Politikerin habe es den vielen Frauen und auch Männern, Parteien und Vereinen, die für das Frauenwahlrecht eingetreten sind, zu verdanken, dass ich heute wie selbstverständlich Politik machen kann. Nicht wenige Vorkämpferinnen mussten für diese Errungenschaft ihr Leben lassen oder wurden wegen ihres Engagements bedroht. Gesellschaftliche Emanzipation zeigt sich in der Zunahme an Rechten, die ihren Mitgliedern zugestanden wird. Aber nicht allein das Recht, was auch heute wieder von einigen in Frage gestellt wird, ist entscheidend. Gleichberechtigung muss auch gelebt werden. Leider ist es noch immer so, dass Frauen hauptsächlich für Kinder und Küche zuständig sind. Sind sie gut, kriegen sie auch noch ihre Karriere hin. Wo bleibt da der Mann? Es ist und bleibt eine Daueraufgabe, für eine gleichberechtigte Aufgabeteilung in der Gesellschaft zu kämpfen. So lange, bis sie selbstverständlich ist. Quotierung kann dazu beitragen. Wir Grüne sehen uns als Partei auch mit unserer paritätischen Besetzung in unseren Ämtern als Erfolgsmodell und Vorbild.“
Thilo Schnor, Sprecher der Grünen ergänzt: “Eine Folge der Quotierung ist, dass wir beispielsweise sowohl in Solingen mit 50 % als auch im Deutschen Bundestag mit 58 % Frauenanteil erste Plätze unter den Parteien halten. Doch Macht abzugeben heißt auch, Aufgaben anders zu verteilen. Wenn Gleichberechtigung gewollt ist, bedarf es auch einer Gleichberechtigung bei Einkommen und bei den Chancen auf dem Arbeitsmarkt, damit die Frage, wer zu Hause mit anpackt, keine Frage des Geschlechts bleibt.“
Abschließend weist Martina Zsack-Möllmann, Fraktionssprecherin der Grünen im Rat, auf die Gefahren hin, die weltweit einer gleichberechtigten Gesellschaft drohen: „‘Männer und Frauen haben grundsätzlich dieselben staatsbürgerlichen Rechte und Pflichten‘. Das ist der Satz, der so vieles veränderte. So heißt es in der Weimarer Verfassung von 1918. Grund zu feiern, ja, denn dieser Satz machte Frauen und Männer in ihrem Verhältnis zum Rechtsstaat gleich. Aber heute müssen wir neben unseren nationalen Bestrebungen auch die Gefahren benennen. Gleichberechtigung ist ein hohes Gut, das viel zu wenigen Menschen zugutekommt. Gleichberechtigung ist keine Selbstverständlichkeit und wird bedroht durch Kriege, klimabedingten Katastrophen, Enthemmung von Sprache und Taten, und durch das Wiedererstarken rechter bis rechtsextremer Kräfte überall in Europa.“
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