Am 23. Januar fand im Klingenmuseum der Neujahrsempfang der Bezirksvertretung Gräfrath statt, der 3. Neujahrsempfang in meiner Amtszeit als Bezirksbürgermeisterin. Musikalisch begleitet wurden wir durch das Latin-Jazz Duo Edgardo Rodo und Klaus Jacobi.
Ein Neujahrsempfang bietet zumindest einmal im Jahr die Gelegenheit, den vielen Ehrenamtlichen in unserem Gräfrath, den Vereinen, den Institutionen, den Sponsoren und Unterstützern im Namen der gesamten BV ein herzliches Dankeschön für ihr Engagement zu sagen.
2024 hat uns gerade in Solingen vor große Herausforderungen gestellt - allem voran das Attentat am 23. August am Fronhof während der 650 Jahrfeier. Doch daneben oder trotzdem gab es viele positive Ereignisse. Feste, Kunst und Kultur, gemeinschaftliche Aktivitäten und erfolgreiche Projekte haben uns gezeigt, dass wir als Gemeinschaft stark sind und uns gegenseitig unterstützen können. Diese Momente des Zusammenseins geben uns Hoffnung und Zuversicht für die Zukunft und setzten Lichtblicke in schwierigen Zeiten.
Was hat sich getan in Gräfrath?
Es ist ermutigend zu sehen, dass wir in unserer Gemeinschaft Menschen haben, die bereit sind, sich zu engagieren und in die Zukunft unserer Stadt zu investieren.
Einiges aus dem letzten Jahr möchte ich aber besonders hervorheben:
Ein Ausflug in die Geschichte
Und schließlich das Überreichen des Rheinischen Städteatlas Gräfrath vom Landschaftsverband Rheinland, in dem die fast 1000 jährige Geschichte von Gräfrath anhand von Kartenmaterial nachvollzogen werden kann und uns noch einmal verdeutlicht auf welchem historischen Grund und Boden wir uns im jetzigen Klingenmuseum befinden, angefangen im Jahre 1185 - nur wenige Meter entfernt, im Quellgebiet unserer Itter, wo sich in einer Kapelle eine sogenannte Marienerscheinung ereignete, was dann zur Klostergründung führte und zum Beginn der Entstehungs-Geschichte von Gräfrath (damals noch Greverode) führte.
Das damalige Kloster wurde dann schnell zu einer Bleibe für sog. Töchter aus Gutem Hause - da die adeligen Väter mit Kreuzzügen oder Fehden beschäftigt waren und oft nicht zurückkamen. Im 15. Jahrhundert gehörte das Kloster mit fast 1.000 Morgen zum größten Grundbesitzer im Stadtgebiet Solingen und wuchs Dank ausgestellter Reliquien weiterhin an Bedeutung. Allerdings sorgten mehrere Brände, Kriege und die Pest für Zerrstörungen und Nutzungsänderungen im Kloster: mal war es adliges Frauenstift, mal Kaserne, mal Schule, mal Erziehungsanstalt für katholische Mädchen, mal Altenheim, mal Stadtarchiv und schließlich, seit dem 6. Juli 1991, unser heutiges Klingen-Museum.
Die Grundlage für die zunehmende Bedeutung Gräfraths bildeten aber auch die Handwerker, die die Geographie und die Wasserkraft für die Mühlen zu nutzen wussten. Härter, Schwertschmiede, Schwertfeger sowie Schleifer schlossen sich zu Zünften zusammen, Kaufleute vertrieben ihre Waren bis nach Amerika, Asien und Afrika und legten den Grundstein für die Klingenstadt Solingen.
Die für Gräfrath vielleicht glanzvollste Periode seiner Geschichte lag ab der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in dem Wirken des Augenarztes Friedrich Hermann de Leuw begründet, der sich auf die Heilung der unter den Soldaten zu jener Zeit grassierende ägyptische Augenentzündung, dem Trachom, spezialisierte und Gräfrath zu einem Kurort für in- und ausländische Augenkranke machte.
Die Stadtrechte, die Gräfrath, das damals etwa 5.000 Einwohner zählte, am 15. Mai 1856 erhielt, mussten jedoch schon am 1. August 1929 wieder abgegeben werden, dank der Eingemeindung zusammen mit den Städten Wald, Höhscheid und Ohligs zur Großstadt Solingen.
Dieser kurze Ritt durch die Geschichte Gräfraths unterstreicht auch den Schwerpunkt des diesjährigen Neujahrsempfangs:
Heimat und Geschichte!
Bastian Zigman, Vorstand vom Heimatverein Gräfrath, ging auf das gelungene Fest: „Gräfrath durch die Jahrhunderte“ ein und verwies auf das 75-jährige Jubiläum in diesem Sommer und auf die, zusammen mit den Ohligser Jongens und den Bezirksbürgermeisterinnen von Ohligs, Frau Gundi Hübel und mir geplante Wanderung auf dem Klingenpfad am 15. Juni, mit Start in Ohligs, Aktivitäten unterwegs und dem Ziel am Gräfrather Markt.
Dirk Schulenberg, Vorstand vom Heimatverein Nümmen, stellte die Gründungsgeschichte und die zahlreichen Aktivitäten des Vereins da, die natürlich auch von Nichtmitgliedern genutzt werden können.
Zuletzt Dr. Sixt Wetzler, Direktor des Klingenmuseum, zu der sehr erfolgreichen neuen Ausstellung im Klingenmuseum „Me fecit“ und der für den April geplanten Eröffnung der Kinderausstellung „Das Schwert des Drachentöters“. Im Anschluss hatten die Gäste dann noch die Gelegenheit an einer Führung durch die Ausstellung teilzunehmen.
Ich freue mich auf die kommenden Monate mit wieder vielen geplanten Aktivitäten. Ich ermutige Sie/euch, aktiv zu bleiben, sich für unser Gräfrath einzusetzen und die positiven Entwicklungen voranzutreiben. Gemeinsam können wir viel erreichen!
Ihre/Eure Bezirksbürgermeisterin
Ruth Fischer-Bieniek
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Am 21.03.25 ab 19:00 wird es eine Politik-AG geben zum Thema „Bundestagswahl – einen Monat später“. Raum folgt später