BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

B90/DIE GRÜNEN SOLINGEN

Claudia Roth: „Zentrum für verfolgte Künste soll in fünf Jahren bundesweite Bedeutung haben“ – Ausstellung „Solingen ’93“ eröffnet

Am und um den 29. Mai wurde in Solingen zum 30. Mal an den rechtsextremen Mordanschlag von Solingen im Jahr 1993 erinnert. Bei der aus rassistischen Motiven begangenen Tat starben Gürsün Ince, Hatice Genç, Gülüstan Öztürk, Hülya Genç und Saime Gençe. Gleichzeitig wurde die weiterhin bestehende Gefahr durch den rechtsextremen Terrorismus in Deutschland angemahnt.
Im Zentrum für verfolgte Künste eröffnete die Ausstellung „Solingen ’93 - Unutturmayacağız! Niemals vergessen!“, welche den Opfern des Brandanschlags ein Gesicht geben möchte sowie die Kontexte rechter Gewalt bis in die Gegenwart hinein bearbeitet. An der Ausstellungseröffnung nahmen Kulturstaatsministerin Claudia Roth sowie Bundesminister Cem Özdemir (beide GRÜNE) teil.

Der 29. Mai 2023 markierte den 30. Jahrestag des Brandanschlagsgedenkens. Wie sinnvoll und wichtig das Gedenken – auch und gerade 30 Jahre später – ist, markierten zahlreiche Reden an diesem Tag. Insbesondere haben Betroffene rechter Gewalt eine Plattform verdient, während in Medien und Politik nach wie vor die Geschichten und Namen der Täter immer und immer wieder aufgerollt werden. Auch um die Kontexte und Folgen rechter Gewalt für die Mehrheitsgesellschaft begreiflich zu machen, sind authentische Berichte von Opfern rechter Gewalt wichtiger denn je. Das rechtsextreme Personenpotential ist derweil bundesweit ansteigend, Anschläge auf migrantische und migrantisierte Teile der Bevölkerung nach wie vor existent, zuletzt mit dem tragischen Höhepunkt des Anschlags in Hanau 2020 – das Problem ist somit nach wie vor nicht bekämpft.

Diesen Hintergründen folgt die Ausstellung „Solingen ’93 – Unutturmayacağız! Niemals vergessen!“. Ihr Titel: "Den Opfern ein Gesicht, den Betroffenen eine Stimme geben". In der Ausstellung werden unter anderem zahlreiche Dokumente der Zeitgeschichte präsentiert. Das Solinger Stadtarchiv bewahrte Transparente auf, die Demonstrant:innen in den Wochen nach dem Brandanschlag durch die Straßen trugen. In Kombination mit den Archivfotos entsteht so ein lebendiges Bild der damaligen Atmosphäre. Neben dem geschichtlichen Abriss der Ereignisse in Deutschland erwarten Besucherinnen und Besucher auch eigens für die Ausstellung angefertigte Kunstwerke, die Gürsün Ince, Hatice Genç, Gülüstan Öztürk, Hülya Genç und Saime Gençein, den Opfern des Brandanschlags vom 29. Mai 1993, ein Gesicht geben.

Besonders bedeutend ist jedoch die Möglichkeit für die Solinger, ihre eigenen Erfahrungen und Erinnerungen an den Anschlag zu teilen. Zu diesem Zweck wurde im Zentrum für verfolgte Künste ein kleines Filmstudio eingerichtet. Viele Zeitzeugen wurden bereits von den Mitarbeitern interviewt. In der Ausstellung werden dann auf sechs Monitoren jeweils etwa einminütige Aussagen gezeigt. Ein Monitor ist den Erinnerungen von Hatice Genç, der Schwiegertochter von Mevlüde Genç, gewidmet. Das Sammeln und Aufzeichnen von Solinger Geschichten wird auch über die eigentliche Ausstellung hinaus fortgesetzt - das ist der Plan. Das Studio bleibt bis September in Betrieb.

An der Eröffnung der Ausstellung am 29. Mai nahmen neben der Familie Genç sowie weiteren geladenen Gästen auch Kulturstaatsministerin Claudia Roth und Cem Özdemir teil. Bei einem moderierten Gespräch ließen sie die Ereignisse von Solingen 1993 und ihre Nachwirkungen revuepassieren. „Solingen wird Teil unserer mahnenden Erinnerungspolitik bleiben“, betonte Claudia Roth, die zugleich die Bedeutung des Zentrums für verfolgte Künste hervorhob. Dieses solle innerhalb der nächsten fünf Jahre „bundesweite Bedeutung“ erlangen.

Den Ball der Kulturstaatsministerin werden wir GRÜNE in Solingen gerne aufnehmen, und uns auch weiterhin nachdrücklich für eine Weiterentwicklung des Zentrums einsetzen.

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Das Bild zeigt den Titel der Ausstellung: "Solingen’93 Unutturmayacağız! Niemals vergessen!" in roter Schrift auf weiß-grauem Grund. Darüber ist eine Rose in roter Farbe samt rotem Stängel eingefügt. Um Rose und Schrift herum sind vereinzelte rote Farbspritzer.

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