
17.10.23 –
Geschichte wiederholt sich doch: 2017 wurde das Kundencenter der Bahn am Solinger Hauptbahnhof
 geschlossen und durch eine DB-Agentur ersetzt. Nun droht, dass auch diese schließt. Das wäre für
 Solingen - immerhin eine Großstadt mit 162.000 Einwohnenden - ein herber Schlag und für alle Bahnreisenden
 eine deutliche Verschlechterung. Als Grund werden die zu niedrigen Provisionen der DBFernverkehr-
 AG an das Servicecenter genannt.
 Leon Kröck, mobilitätspolitischer Sprecher der Grünen Ratsfraktion, erklärt hierzu: „Das wäre tatsächlich
 schlecht für die Attraktivierung des SPNV als Alternative zum Auto. Denn neben den auch
 aufgrund von Baumaßnahmen entstehenden Ausfällen und zahlreichen Verspätungen im Zugverkehr
 würde es künftig keinen Ansprechpartner mehr an unserem IC-Halt geben. U.a. wir Grüne konnten
 vor sechs Jahren zumindest erreichen, dass nach Schließung des DB-Kundencenters ein Beratungsund
 Verkaufsangebot vorgehalten wurde. Fiele das auch noch weg, wäre das ein echter Rückschlag
 für ein zukunftsfähiges, Serviceorientiertes Bahnangebot in unserer Stadt!
 Die Tatsache, dass die Bahn offensichtlich eine zu geringe Provision bei der Vermittlungs- und Verkaufsberatung
 im Bereich Fernverkehr zahlt, lässt uns vermuten, dass sie verstärkt auf digitale Beratung
 und Verkauf setzt. Dies wird alle diejenigen treffen, die auf eine persönliche Beratung angewiesen
 sind oder eben bei Ausfällen und Verspätungen schnell Alternativen erfragen wollen. Digitalisierung
 ist unbestritten ein enormer Gewinn an zusätzlichen Nutzungsmöglichkeiten rund um den Bahnverkehr.
 Ein alleiniges, digitales Angebot widerspricht jedoch dem Bedarf und dem Anspruch an einen
 barrierefreien Zugang zu allen Beratungsleistungen der Bahn! Das schadet der von uns allen gewollten
 Verkehrswende massiv.“
 Christian Wendel, stv. Fraktionssprecher der Grünen in der BV Ohligs, ergänzt: „Wir Grüne werden
 uns dafür einsetzen, dass Alternativen geprüft werden, ggf. in Zusammenarbeit mit den SWS und der
 Solingen Marketing. Damit könnte ein umfassendes, auch touristisch nutzbares Informationsangebot
 an Solingens HBF installiert werden. Wir fordern die DB-Fernverkehr-AG dazu auf, ihre Politik zu
 überdenken und mit dazu beizutragen, dass die Bahn als ein wichtiger Teil der Verkehrswende ihr
 Kundenpotenzial ausschöpft und nicht aufgrund von Sparmaßnahmen vor der Bahnsteigkante stehen
 lässt.“
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