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22.03.24 –
Kommunale Wirtschaftspolitik im Zeichen des Klimawandels muss mehr sein, als auf Flächenversiegelung im Außenbereich zu setzen. Böden und Freiflächen sind von unschätzbarem Wert. Sie sorgen dafür, dass sich Siedlungsbereiche nicht zu sehr aufheizen, sie erfüllen wichtige Naturschutz-Funktionen und sie sind Teil von Biotopverbünden, die die Wanderungsbewegung von Flora und Fauna erst ermöglichen – so, wie die Fläche Buschfeld.
Die FDP sollte daher den Fokus auf die Revitalisierung von Gewerbeflächen im Innenbereich richten und diese für nicht-störendes Gewerbe nutzen.
„Die bisher landwirtschaftlich genutzte Fläche Buschfeld grenzt direkt an das Naturschutzgebiet Ittertal und trägt wesentlich zur ökologischen Wertigkeit des Ittertals bei. Zugleich hat es eine hohe Wichtigkeit für die Abkühlung der umliegenden Wohnbebauung und des Wohngebietes beiderseits der Altenhofer Straße, so ein wichtiges Ergebnis des Klimagutachtens zum Ittertal.“ erläutert Thilo Schnor, 1. Bürgermeister und Vorsitzender des Ausschusses für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität und Wohnungswesen. „Diese Diskussion wurde schon so oft geführt. Allein der Solinger Rat hat bereits fünfmal (2015, 2016, 2017, 2018 und zuletzt im April 2021) beschlossen, dass die Ausweisung des schon im ersten Solinger Landschaftsplan 1987 als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesenen Naturraums Buschfeld als „Allgemeiner Siedlungsbereich“ (ASB) aus dem Regionalplan herausgenommen werden soll. Und eigentlich waren wir Grüne davon ausgegangen, dass mit dem Beschluss, adäquate Ersatzflächen zu benennen, endlich alle hinter dem Ansinnen versammelt sind, Buschfeld als Naturfläche zu erhalten.“
„Stattdessen kommt jetzt die Wortklauberei,“ ärgert sich Fraktionssprecher Frank Knoche. „Nein, liebe FDP, adäquat ist kein Synonym für gleich groß und in einem Stück. Adäquat heißt, da, wo Nachfrage ist, diese durch vorhandene Flächen zu befriedigen. Borbet sowie weitere zwischenzeitlich brachgefallene Gewerbeflächen sind adäquate Ersatzflächen.“
„Gewerbeansiedlungs- und Wirtschaftspolitik insgesamt mit Bebauung von unversiegelten Flächen im Außenbereich gleichzusetzen und zu hoffen, dass dann jemand kommt, ist nicht zukunftsweisend. Stattdessen gilt es, den Auftrag aus der einstimmig beschlossenen Nachhaltigkeitsstrategie, nämlich die 'aktive Reaktivierung großflächiger Gewerbebrachen' noch konsequenter zu fördern.“
„Unsere Stadt braucht Natur und Kultur, um attraktiv zu sein für die Arbeitgeber:innen der Zukunft,“ sind sich die beiden Kommunalpolitiker sicher. „Der Erhalt von Böden und von Biotopverbünden ist für den Klima- und Naturschutz von immenser Bedeutung. Einerseits bieten sie Schutz vor Hitze, andererseits sind Natur und Kultur als attraktive Standortvorteile für die Arbeitgeber:innen der Zukunft von besonderem Interesse. Das reine Schielen auf Gewerbeflächen im Außenbereich ist weder sachgerecht noch zukunftsfähig.“
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