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06.08.22 –
Diese Woche besuchte die Ratsfraktion gemeinsam mit unseren Bezirksvertreter:innen die Ernst Ludwig EMDE GmbH im Stadtteil Wald. Seit über 80 Jahren fertigt das Unternehmen Stanzteile für Automobil-, Elektro- und Maschinenbauindustrie. Wir informierten uns bei Geschäftsführer und Inhaber Horst Gabriel über die aktuellen Chancen und Probleme seines und anderer mittelständiger Betriebe.
Darunter zählten vor allem die direkten Folgen des Krieges in der Ukraine. Die Energiekrise führe zu Engpässen bei den Stahllieferungen und erhöhe die Produktionskosten. Dazu käme, dass die Inflation berechtigte Forderungen nach Lohnerhöhungen seitens der Beschäftigten auslöse. Die Gewinne der Großkonzerne würden jedoch nicht automatisch an die mittelständischen Zulieferbetriebe weitergegeben, so Gabriel.
Die EMDE GmbH versucht sich auf diese Situation durch eine größere Unabhängigkeit von der Automobilindustrie – welche die Teile für die Produktion von Verbrennungsmotoren benötigt – und eine weitere Diversifizierung ihres Abseitsmarkts einzustellen und den Betrieb so fit für die Zukunft zu machen. Große Chancen entstünden auch durch einen möglichen Umzug auf ein anderes Gelände. Hier wolle man durch den Einsatz von Photovoltaik-Anlagen den Betrieb möglichst autark und kostengünstig mit Energie versorgen.
Frank Selbach, technischer Leiter des Unternehmens, führte uns durch die unterschiedlichen Produktionsprozesse. Insbesondere sei man stolz, dass alle Werkzeuge zur Herstellung der Stanzteile selbst hergestellt werden, anstatt diese etwa aus dem Ausland zu bestellen. Nach einem möglichen Umzug zu einem neuen Standort wolle man noch weitere Bestandteile der Produktion nachhaltiger gestalten und die Gebäude so bauen, dass eine vollständige Nutzung der Prozesswärme möglich wird.
Frank Knoche, Fraktionssprecher der GRÜNEN resümierte nach dem Treffen: „Die Erfahrungen mittelständischer Betriebe wie der Emde GmbH zeigen uns, dass weite Teile der Industrie mehr Nachhaltigkeit und Klimaneutralität zu ihrem eigenen Vorteil anstreben. Nun sind wir als Politik gefordert, solche Unternehmen bei einer schnellen Umsetzung zu bestärken. Hierbei sollte unsere Wirtschaftsförderung unterstützen, Gewerbegebiete möglichst erneuerbar und autark umzurüsten. Auch sollte das Ambitionsniveau der städtischen Unternehmen nicht hinter dem der Privatwirtschaft hinterherhinken, sondern mit positivem Beispiel in Richtung klimaneutrale Strom- und Wärmeproduktion voran gehen.“
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