BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

B90/DIE GRÜNEN SOLINGEN

Grüne hoffen auf bessere Lösung für mehr Regenwasser-Versickerung

Zwar soll der Anschluss von Regenwasser an das Kanalnetz auch zukünftig die Regel sein, aber begründete Ausnahmen, etwa bei einer fachgerechten Versickerung vor Ort, sollen möglich werden. Auf diese vom Ausschussvorsitzenden Frank Knoche vorgeschlagene Formulierung einigte sich der Aufsichtsrat des Zentralen Betriebsausschusses in seiner Sitzung vom 24. Februar nach intensiver Diskussion einstimmig.

02.03.21 –

Stadtdirektor Hartmut Hoferichter sagte diesbezüglich die Unterstützung der Verwaltung zu, was in einer Protokollnotiz festgehalten werden soll.

Monika Tönnies, Sprecherin der Grünen im ZBA, hofft, dass damit mehr Haushalte vom Anschlusszwang an das Kanalnetz befreit werden können, wenn sie ihr Regenwasser fachgerecht und ökologisch vor Ort versickern lassen.

„Das wäre ein wichtiger Beitrag gegen das dramatische Absinken des Grundwasserspiegels und gegen die zunehmende Dürre in den Gärten“, so Tönnies.

Auf Einladung des ZBA-Ausschussvorsitzendenhatte zuvor ein Fachgespräch mit Verwaltung, den Sprecher:innen der Fraktionen im Ausschuss und Betroffenen stattgefunden. Hierbei wurde an einem Beispiel exemplarisch deutlich, mit wie viel Aufwand und ökologischem Bewusstsein Menschen in dieser Stadt ihr Regenwasser sammeln und vor Ort versickern lassen, ohne dafür vom Anschlusszwang befreit zu werden. Aus einer Beantwortung von grünen Anfragen ging hervor, dass aktuell die wasserrechtliche Einleiterlaubnisse für etwa 1.000 Grundstücke in dieser Stadt abgelaufen sind und neue Entscheidungen darüber anstehen.

„Wenn Grundstückseigner:innen mit hohen Aufwand dazu beitragen, dass kostbares Trinkwasser eingespart und das Absinken des Grundwassers abgeschwächt wird, wenn sie mit dem aufgefangenen Regenwasser Dürreschäden verhindern, Teiche anlegen und Entwicklungs- und Lebensräume für Insekten und Amphibien schaffen, dann müsste das aus unserer Sicht belohnt und nicht mit Gebühren für eine Kanalanschlussleistung, die real nicht genutzt wird, bestraft werden“, so der Erste grüne Bürgermeister, Thilo Schnor.

Für Monika Tönnies stellt sich generell die Frage, ob wir in Solingen unser Regenwasser nicht falsch verteilen, anstatt es ökologisch sinnvoll in der Fläche versickern zu lassen. „Die Grünen fordern deshalb in Zusammenarbeit mit den beiden Wasserverbänden eine neue Gesamtplanung darüber, wie Regenwasser sinnvoller in der Fläche verteilt und dem dramatischen Absinken des Grundwasserspiegels begegnet werden kann“, ergänzt Frank Knoche.

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