Partei und Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen aus Solingen gratulieren den Bayerischen Grünen als MitinitiatorInnen des Volksbegehrens pro Artenvielfalt in Bayern. Innerhalb von zwei Wochen konnten eine Millionen Unterschriften gesammelt werden. Somit muss sich nun die Bayerische Landesregierung von Markus Söder mit den Anliegen befassen. Denn sollte der Landtag den Forderungen von „Rettet die Bienen“ nicht folgen oder keine Lösung im Konsens erreichen, kommt es zum Volksentscheid.

14.02.19 –

Thilo Schnor, Sprecher der Solinger Grünen: „Zunächst geht ein großes Lob natürlich an Ludwig Hartmann, unseren dortigen Fraktionsvorsitzenden im Landtag. Wir danken zudem allen InitiatorIn-nen und vor allem der Bevölkerung in Bayern. Mit dem Erfolg des Volksbegehrens kommt nun Bewegung in die bundesweite Debatte um den Schutz der Artenvielfalt. Dies ist auch vor dem Hintergrund der derzeit laufenden Abstimmungen der Gemeinsamen Agrapolitik (GAP) auf europäische Ebene von Bedeutung. Mit dem Ablauf der alten Förderperiode steht dort eine Debatte über die Neuausrichtung ab 2021 an. Wir müssen, wollen wir den Artenschutz wirklich ernst nehmen, auch hier zu einer ökologischen Trendwende kommen. Wir können von daher die Forderung der Volksinitiative in Bayern für ein wirksames Naturschutz- und Artenvielfalt-Gesetz auf europäischer Ebene nur unterstützen.“

Dietmar Gaida, umweltpolitischen Sprecher der Grünen, ergänzt: „Mit den im letzten Jahr veröffentlichen Ergebnissen des Entomologischen Vereins Krefeld zum dramatischen Rückgang der Masse an Fluginsekten hat das Thema Artenvielfalt die notwendige Beachtung gefunden. Der Verlust an Insekten ist in seiner Bedeutung nicht hoch genug einzuschätzen. Diese Tiergruppe stellt 70 Prozent aller Lebewesen. Ihr Rückgang bedroht Spinnen, Vögel, Reptilien und Säugetiere. Insekten sind für den Erhalt der Biodiversität unersetzlich. Allein der Zusammenbruch der Bestäubungsleistung brächte jährlich wirtschaftliche Ausfälle bis zu einer halben Billionen Dollar, wie das Helmholtz-Zentrum in Halle 2016 errechnet hat. Daher ist es so wichtig für den Erhalt und den Ausbau von Biotopen und ihrer Vernetzung einzutreten. Wir tun dies in Solingen u.a. wenn wir das Ittertal vor weiterer schädlicher Bebauung schützen, die Fortschreibung der Stadtbiotopkartierung fordern oder die Ohligser Heide im Sinne des Erhalts des Artenreichtums umgestalten. Letzteres wurde nochmals in der letzten Sitzung des Planungsausschuss für alle ersichtlich.“