Wir Grüne verlieren einen verlässlichen Partner, der es vermochte, die erste rot-grüne Koalition im Stadtrat von 1984 bis 1989 mit seinem Wissen, seiner tiefen Menschlichkeit und seinem großen sozialen Engagement positiv zu beeinflussen. Er war uns Vorbild und ein Fels in einer Zusammenarbeit, die von beiden Seiten erst gelernt werden musste.

Gerd Kaimer hat sich weit über das „Normale“ hinaus in unserer Stadt engagiert. Er hat wesentlich dazu beigetragen, dass umweltpolitische Themen vor allem nach der Katastrophe von Tschernobyl eine Stimme auch außerhalb der Grünen bekamen. Er hat die soziale Gerechtigkeit immer im Blick gehabt. Seine Erfahrungen aus der NS-Zeit haben ihn geprägt und sein Engagement für die Aussöhnung mit Israel begründet, das in der seit 1986 bestehenden Städtepartnerschaft mit Ness Ziona seinen Niederschlag fand. Hier vor allem auf Schüleraustausch zu setzen, ein Netzwerk zu bilden, das diesen Austausch von Jugendlichen verstetigt und verstärkt, war eine wichtige Triebfeder seines Handelns.

Als wichtiger Brückenbauer erwies sich Gerd Kaimer in den Tagen nach dem schrecklichen Solinger Brandanschlag, er setzte sich glaubwürdig und überzeugend für Vergebung und Versöhnung ein. Seine Rede in Mitten der aufgeheizten Menge am Tag selbst wird uns in Erinnerung bleiben.

Wir haben den Menschen Gerd Kaimer gemocht, den Politiker geschätzt und werden den Toten in ehrendem Gedenken behalten.

Der Familie sprechen wir unser tief empfundenes Beileid aus.

Für die Fraktion
Martina Zsack-Möllmann            Enrique Pless
Fraktionssprecherin                   Fraktionssprecher