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12.04.19 –
Alle zwei Jahre führt der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) eine bundesweite Befragung zur Radverkehrsfreundlichkeit in den Städten durch. Nun liegen die Ergebnisse für 2018 auf dem Tisch. Obwohl die Ergebnisse nicht repräsentativ sind, sollten sie für Solingen dennoch Anlass zum Nachdenken geben. Denn Solingen nimmt in der Kategorie der Städte mit Einwohnern zwischen 100.000 und 200.000 nur Platz 36 von 42 ein und hat sich in der Bewertung gegenüber 2016 leicht verschlechtert. Auch diesmal ist die Anzahl der teilnehmenden Solingerinnen und Solinger gegenüber der letzten Umfrage gestiegen, von 155 auf 166. In der Gesamtbewertung erhielt Solingen jetzt eine 4,5, nach einer 4,3 in 2016. Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen-offene Liste erinnert an die Ziele für den Radverkehr aus der Nachhaltigkeitsstrategie und mahnt zur mehr Anstrengungen in diesem Verkehrsbereich.
Martina Zsack-Möllmann, Fraktionssprecherin der Grünen im Rat: „Fahrradfahren in Solingen ist aus Sicht der Radfahrer, die am Test teilgenommenen haben, leider nur wenig attraktiv. Die Beschilderung für Radfahrer, die wenigen Konflikte mit den Fußgängern sowie die Tatsache, dass in Solingen kaum Räder gestohlen werden, zählen noch zu den Pluspunkten. Schlecht beurteilt wird hingegen die mangelnde Akzeptanz als Verkehrsteilnehmer und damit einhergehend auch das Unsicherheitsgefühl auf den Straßen. Kritisiert werden die vorhandenen oder besser, die fehlenden Abstellanlagen sowie die Tatsache, dass Falschparken auf Radwegen nicht geahndet wird. Dabei haben wir uns doch in der Nachhaltigkeitsstrategie gemeinsam so viel vorgenommen. Bis 2023 wollen wir die Radinfrastruktur sowohl für Freizeit- als auch für den Alltagsverkehr qualitativ ausbauen und den Radverkehrsanteil um 4 % steigern. Daran wird deutlich, es bleibt einiges zu tun.“
Christian Wendel, grünes Mitglied am Runden Tisch Radverkehr: „Was der Test auch gezeigt hat ist, dass wir besonders mehr für eine Familienfreundlichkeit im Radverkehr tun müssen. Dieser Aspekt wurde nun erstmals abgefragt und wurde mit eher mangelhaft bewertet. Sicherlich, die vom ADFC und dem Städte- und Gemeindebund geforderten 30 Euro pro Einwohner an Investitionssumme für den Radverkehr wird Solingen nicht aufbringen können. Dies wären knapp 5 Millionen Euro. Wir müssen uns auf Maßnahmen konzentrieren, die zügig umzusetzen und finanzierbar sind. Wir treten für farbige Markierungen an den großen Kreuzungsbereichen auf den Hauptrouten ein, auf denen sich die Radfahrer vor bzw. neben den vor einer roten Ampel wartenden Autos aufstellen können. Wir fordern weitere Öffnungen von Einbahnstraßen in Gegenrichtung und gute sowie sichere Radwegeverbindungen zwischen den Stadtteilen. Schließlich braucht es zukünftig mehr Kapazitäten in der Verwaltung, die Fördergelder für Projekte beantragen und diese dann auch bearbeiten können. Sonst, so bleibt zu befürchten, dreht Solingen auch weiterhin 'am Rad'.“
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