Menü
30.07.20 –
Die Gewerkschaft IG Bau fordert mehr Forstpersonal für Solingen, um die heimischen Wälder für den Klimawandel zu wappnen. Die dafür notwendigen Maßnahmen zur Entwicklung klimaplastischer Mischwälder aus heimischen Laubaumarten ist eine Generationsaufgabe Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen-offene Liste unterstützt die Forderung einer personellen Stärkung des Kommunalforstes. Sie selbst hat in der letzten Haushaltsverhandlung zum Haushalt 2020 eine Personalstelle für das Waldschadensmanagement beantragt und dazu im Rat eine Mehrheit erhalten. Bedingung war, diese Stelle auf 2 Jahre zu begrenzen und die Einhaltung der Kostenneutralität für den städtischen Haushalt.
Dietmar Gaida, umweltpolitischer Sprecher der grünen Fraktion im Rat, erklärt: „Die beiden Hitzesommer von 2018 und 2019 und die daraus folgenden dramatischen Schäden an unseren Wäldern machen eine personelle Stärkung des Forstbereichs unabdingbar. Wir haben das bereits zu den letzten Haushaltsberatungen im Rahmen eines Waldschadensmanagements thematisiert und eingefordert. Hinzu hatten wir jährlich 100.000 Euro für ein Pflanzprogramm für Wald- und Straßenbäume eingebracht und beschlossen. Diese Maßnahmen sind hilfreich, aber nicht ausreichend. Zumal die Schaffung der Personalstelle personalkostenneutral erfolgen soll. Die Besetzung der am 5.12.2019 vom Rat beschlossenen Stelle für das Waldschadensmanagement muss jetzt kurzfristig erfolgen. Die notwendigen Finanzmittel, um die abgestorbenen Bäume aus dem Wald zu holen, müssen ebenfalls kurzfristig freigegeben werden. Zu Recht weist nun die Gewerkschaft IG Bau auf mehr Forstpersonal hin. Wir müssen unsere Wälder angesichts des Klimawandels umgestalten und Schadholz herausholen. Dies wird noch einige Jahre an Mehrarbeit bedeuten. Wir alle sind angehalten mehr Engagement für den Erhalt der Wälder zu zeigen. Unsere Wälder sind nicht nur wichtig für viele bedrohte Arten und in ihrer abkühlenden und CO2 aufnehmenden Funktion ein wichtiger Standortfaktor gegen den Klimawandel, sondern unsere Wälder sind ein bedeutender Teil der Solinger Identität als eine Stadt mit viel Natur.“
Juliane Hilbricht, Spitzenkandidatin der Grünen für die kommende Kommunalwahl, ergänzt: „ Erst vor wenigen Wochen hat das NRW-Umweltministerium vor dem Hintergrund einer extremen Schadenslage einen Waldzustandsbericht angekündigt und Sondermittel zu bestehenden Förderungen angekündigt. Zu bisherigen Mitteln von 29 Millionen Euro sollen weitere 28 Millionen Euro fließen. Wir fordern die CDU-FDP- Landesregierung auf, den Kommunen, die unter Corona-Sonderausgaben und Einnahmeausfällen zu leiden haben, entsprechende Mittel zukommen zu lassen. Allein eine Förderung reicht nicht, es braucht zudem die Übernahme von Personalkosten. Denn Städten wie Solingen wird es angesichts steigender Verschuldung nicht erlaubt werden, zusätzliches Personal einzustellen. Der Erhalt und der Schutz der Wälder ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und muss als Schutzmaßnahme zum Erhalt der Artenvielfalt und des Klimas verstanden werden. Waldschutz kann und darf nicht in Abhängigkeit der Finanzlage der Kommunen erfolgen.“
Kategorie