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03.02.21 –
Die Bundesautobahn A3 soll von jetzt sechs auf zukünftig acht Spuren erweitert werden. Dies betrifft auch den Teilabschnitt zwischen der Anschlussstelle Leverkusen/Opladen und dem Autobahnkreuz Hilden auf einer Länge von 15 Kilometer. Bündnis 90/Die Grünen haben der Stellungnahme der Stadt zur begleitenden Umweltverträglichkeitsprüfung zugestimmt. Wie die Stadt bezweifeln auch die Grünen die Notwendigkeit des Ausbaus und sehen einmal mehr den Klima- und Naturschutz unter die Räder kommen. Sie fordern, Straßenausbauprojekte in diesen Dimensionen immer auch mit den international verabredeten Klimazielen abzugleichen, zu denen auch die Reduzierung des Verkehrsaufkommens zählt.
Thilo Schnor, Bürgermeister und Vorsitzender des Ausschusses für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität und Wohnungswesen (AKUMW), erklärt hierzu: „Noch mehr Verkehr, ist es das, was wir wollen? Nein, die Politik in Solingen hat sich mehrheitlich im Sinne der kritischen Stellungnahme der Stadt zum A3 Ausbau ausgesprochen. In unseren Städten erleben wir doch immer öfters die Grenzen unserer Verkehrspolitik. Zunehmender Verkehr auf den Au-tobahnen wird auch zusätzlich durch unsere Städte rollen. Hinzu kommt, dass wir mit dem Klimawandel dazu aufgerufen sind, unsere Verkehre anders zu organisieren. Die aktuelle Coronakrise zeigt zudem, dass andere Arbeitsorganisationen (Homeoffice) auch zu weniger Verkehr führt. Aktuelle Verkehrsprognosen müssen diese Erfahrungen mit einberechnen. Schließlich aber geht es auch um die Schutzgüter der Natur. Angrenzend an die A3 befinden sich neben Natur- und Landschaftsschutzgebieten sogenannte europarechtlich geschützte FFH-Gebiete in der Ohligser Heide. Schließlich beschneiden wir mit einer Verbreiterung im-mer mehr auch unseren Naherholungsraum. Aus diesen Gründen ist ein Autobahnausbau abzulehnen.“
Lorena Matera, Sprecherin der Grünen im AKUMW, ergänzt: „Unverständlich ist der Verzicht auf eine Prüfung der Nullvariante, also einer Beibehaltung des bestehenden Straßenraums, im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung. Zusätzliche Straßenkapazität könnte schließ-lich zu Zeiten hoher Verkehrsaufkommen über eine temporäre Nutzung des Standstreifens geschaffen werden. Auch dies wäre zusammen mit intelligenten Verkehrssteuerungssyste-men zu untersuchen. Doch die berechtigten Bedenken nicht nur von Solingen, sondern auch von den Städten Hilden, Langenfeld und Leichlingen werden einfach ignoriert. Angesichts unserer Verantwortung für Mensch, Natur und Klima können wir die A3 Ausbauplanung nur ablehnen. Die Politik in Solingen und in den Nachbarstädten ist jetzt gefordert, zusammen und verstärkt dieser rückwärtsgewandten Straßenbauphilosophie entgegenzutreten.“
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