BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

B90/DIE GRÜNEN SOLINGEN

Dramatischer Rückgang des Sozialwohnungsbestandes bis 2030

Der neueste Bericht zum preisgebundenen Wohnungsbestand des Landes NRW 2018 der NRW.Bank gibt die dramatische Entwicklung für Solingen wieder: Im Jahr 2030 sollen von den bestehenden knapp 4.000 Sozialwohnungen in der Klingenstadt nur noch gut 1.000 übrig bleiben. Ein Rückgang von knapp 74% (!) – und damit der bei weitem höchste Rückgang aller Städte und Landkreise in NRW.

29.01.20 –

 

Nicht eingerechnet sind bei dieser Prognose die neu errichteten Sozialwohnungen im gleichen Zeitraum: 2017 wurden 29 neue Wohnungen öffentlich gefördert, 2018 lediglich 12.

„41 Wohnungen mit sozialer Bindung in zwei Jahren – das ist dramatisch wenig“, so Fraktionssprecherin Martina Zsack-Möllmann. „Diese beiden Jahre hoch gerechnet bis 2030 bedeuten also lediglich gut 200 neue Sozialwohnungen in unserer Stadt. Damit sinkt der Bestand auch bei Verstetigung der bisherigen Neubauquote von gut 4.000 auf knapp 1.300 Sozialwohnungen. (Zum Vergleich: Solingen besitzt insgesamt gut 80.000 Wohnungen, davon gut 50.000 Mietwohnungen.) Damit könnte die Versorgung der Solinger Bevölkerung mit preiswerten Mietwohnungen nicht mehr sicher gestellt werden.“

Aus dem neuen  Solinger Wohnungsmarktprofil 2019 – ebenfalls erstellt von der NRW.Bank – geht hervor, dass die Mietentwicklung in den letzten fünf Jahren stark gestiegen ist. Die Wiedervermietungsmieten in unserer Stadt sind von knapp sechs Euro auf inzwischen 6,60 / 6,70 € (netto kalt/qm) gestiegen.

„Unser städtisches Wohnungsmarktkonzept sieht vor, dass von allen neu zu errichtenden Wohnungen 30% Sozialwohnungen sein sollen“ erläutert der sozialpolitische Sprecher Frank Knoche. „Die Entwicklungen der Jahre 2017 und 2018 machen deutlich, dass die Quote real jedoch bei weit unter 10% liegt, entstanden in Solingen doch während der genannten Jahre rund 500 neue Wohnungen.“

„Diese Entwicklung macht deutlich, dass die Bestrebungen der Stadt, mehr Sozialwohnungen zu errichten, deutlich verstärkt werden müssten. Auch bei Neubau- oder Ersatzbauvorhaben muss eine nennenswerte Quote Sozialwohnungen in den Bauleitverfahren festgelegt werden. Selbst damit würden wir kaum die heutige Anzahl Sozialwohnungen erhalten können. Deshalb ist nach unserer Auffassung auch eine aktive Wohnungspolitik der Stadt selbst vonnöten und hier Überlegungen, wie unter anderem ein kleiner kommunaler Wohnungsbestand für Menschen errichtet werden kann, die am Markt unter diesen Bedingungen keine finanzierbare und angemessene Wohnung mehr finden können“, fordern die beiden KommunalpolitikerInnen abschließend.

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