BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

B90/DIE GRÜNEN SOLINGEN

Waldpflege - Grüne verweisen auf Erfolge

Baumfällungen durch Straßen NRW machen Baumschutz und Klimaschutz in Solingen umso notwendiger! Mit großem, nachvollziehbarem Unverständnis wurde zum Ende des letzten Jahres seitens der Bürger*innen und der Politik auf die durchgeführten und geplanten Baumfällungen durch den Landesbetrieb Straßen NRW reagiert. Weitere Fällungen sind auf der Burgtalstraße für Januar angekündigt. Als Begründung wird auf den schlechten Zustand der Wälder durch die beiden Hitze- und Trockenjahre 2018 und 2019                                          verwiesen.

10.01.20 –

Grund genug, sich engagiert für eine vorausschauende Waldpolitik in Solingen einzusetzen. Mit dem verabschiedeten Haushalt 2020 hat sich die Politik in Solingen auf Antrag von Bündnis 90/Die Grüne-offene Liste genau dazu entschlossen.

Martina Zsack-Möllmann, Fraktionssprecherin im Rat von Bündnis 90/Die Grünen-offene Liste: „Mit einem engagierten Eintreten des Beirates der Unteren Naturschutzbehörde sowie eines gefassten Resolutionsbeschlusses, der dann auch im Planungsausschuss der Stadt so übernommen und verabschiedet wurde, wurde zunächst ein Aussetzen der Baumfällung erreicht und die Kommunikation zwischen Landesbetrieb auf der einen und Stadt und Kommunalpolitik auf der anderen Seite verbessert.

Bezogen auf die Fällungen an der Burgtalstraße werden nunmehr die weiterhin geplanten Baumfällungen angekündigt und durch das ausführende Forstamt begründet. Ziel ist neben der Verkehrssicherheit auch die Verjüngung des Waldes. Auch Nachpflanzungen werden dabei wo nötig nun vorgesehen. Dies kann als Erfolg der beteiligten politischen Gremien und einzelner Akteure gewertet werden, bezieht sich aber hauptsächlich auf die Burgtalstraße. Gleiches fordern wir auch für die Burger Landstraße. Für die dort noch zur Fällung vorgesehenen Bäume, sehen wir es als zwingend an, dass Straßen NRW, wie von den Solinger Gremien gefordert, einen gutachterlichen Nachweis durch einen zertifizierten Baumkontrolleur für die Notwendigkeit der Fällung erbringt und den Fraktionen zur Verfügung stellt. Sollten Fällungen nicht zu verhindern sein, sind auch hier Nachpflanzungen durchzuführen – ggf. mit solchen Baumarten die mit ihren späteren Baumkronen keine Gefährdung u.a. für die Oberleitungen darstellen.“

Dietmar Gaida, umweltpolitischer Sprecher im Rat von Bündnis 90/Die Grünen-offene Liste: „Wir werden das Vorgehen von Straßen NRW weiterhin kritisch im Auge behalten. Doch aus unserer Sicht muss auch weiter gedacht werden. Neben den Straßenbäumen befindet sich auch der Wald in einem sehr schlechten Zustand. Schuld ist der Klimawandel, den wir auch in Solingen in Form von Trockenheit und Hitze während der letzten zwei Sommer erleben.

So haben wir Grüne in den vergangenen Haushaltsverhandlungen neben einer finanziell deutlich besser ausgestatteten Klimaschutzpolitik auf eine vorausschauende Waldpolitik bestanden und die dafür nötigen Finanzmittel erfolgreich durchsetzen können. Für das neue Jahr stehen daher nun zusätzlich 100.000 Euro für Aufforstung und Pflanzungen von Wald- und Straßenbäumen bereit. Besonders wichtig ist uns, dass begrenzt auf zwei Jahre eine Stelle für das Waldschadensmanagement eingerichtet wird. Diese Stelle ist erforderlich, um die sterbenden bzw. schon abgestorbenen Fichtenbestände aus dem Wald herauszuholen, damit auch zukünftig der Wald als Naherholungsgebiet genutzt werden kann. Sollten die im Etat vorhandenen Haushaltsmittel sowie die angekündigte Landesförderung für die Umsetzung dieser Maßnahmen nicht ausreichen, so müssen sie kurzfristig seitens der Stadt zur Verfügung gestellt werden.

Waldpolitik, so zeigt sich, ist auch durch die Maßnahmen von Straßen NRW noch einmal besonders in das Bewusstsein gerade auch von Anwohner*innen in betroffenen Stadtteilen gerückt. Unsere Aufgabe ist es, dieses Thema mit einer Langzeitperspektive anzugehen, damit wir für unsere Stadtbäume und unsere Wälder ein gutes Fundament für eine Zukunft unter veränderten klimatischen Bedingungen schaffen. Dafür ist auch eine veränderte Landeswaldpolitik erforderlich, die mit deutlich mehr finanziellen Mitteln und Personal ausgestattet wird. Hier fordern wir auch weiterhin, dass eine Informationspflicht der Landesbetriebe gegen über den Kommunen bei Baumfällungen etc. im Landeswaldgesetz verankert wird.“

 

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