BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

B90/DIE GRÜNEN SOLINGEN

Bündnis 90/Die Grünen fordern mehr Barrierefreiheit in der Stadtplanung

Die Walder Grünen haben am Samstag zusammen mit Mitglied Markolf König die Barrierefreiheit in Wald getestet. Der 65-jährige sitzt für die Grünen im Behindertenbeirat der Stadt Solingen und ist auf einen Elektrorollstuhl angewiesen, somit von fehlender Barrierefreiheit selbst betroffen. .

18.08.20 –

Die Walder Grünen haben am Samstag zusammen mit Mitglied Markolf König die Barrierefreiheit in Wald getestet. Der 65-jährige sitzt für die Grünen im Behindertenbeirat der Stadt Solingen und ist auf einen Elektrorollstuhl angewiesen, somit von fehlender Barrierefreiheit selbst betroffen. Begleitet wurde die Aktion durch die amtierende grüne Bezirksvertreterin Silvia Vaeckenstedt, Lorena Matera, Spitzenkandidatin der Walder Grünen und Grüne Jugend-Mitglied Mirco Mergener.

Lorena Matera zieht folgendes Fazit: "Es ist erschreckend, wie wenig Geschäfte und öffentliche Orte in Wald tatsächlich barrierefrei sind. In unserer Innenstadt gibt es beispielsweise vier Optiker, von denen lediglich ‚Optik Tom‘ einen barrierefreien Zugang bietet. Ähnlich sieht es bei den Apotheken in der Walder Innenstadt aus.“

Laut §4 des Gesetzes zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen (BGG) ist Barrierefreiheit erst gewährleistet, wenn die Einrichtung für betroffene Personen „in allgemein üblicher Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe auffindbar, zugänglich und nutzbar [ist]“.

Markolf König kritisiert dahingehend Klingeln für Rollstuhlfahrer an Geschäften, woraufhin das Personal benachrichtigt wird und helfen soll. Eine Klingel sei sogar so angebracht gewesen, dass sie sich für ihn aufgrund seiner linksseitigen Lähmung außer Reichweite befand. Es sei jedoch wichtig, selbstbestimmt und sicher an sein Ziel zu gelangen. Als problematisch bewertet er auch die Situation im Walder Stadtpark: „Zwar ist der ganze Park barrierefrei nutzbar, für Menschen, die sich nicht auskennen birgt der vermeintlich barrierefreie Weg eine gefährliche Kante, bei der der Rollstuhl ins Schwanken gerät. Auch die Treppen Richtung Ausgang Friedrich-Ebert-Straße sind aus meiner Sitzhöhe zu spät erkennbar.“

Thilo Schnor, Parteisprecher und Spitzenkandidat der Grünen zur Kommunalwahl, ergänzt: „Es sind diese geschilderten Erfahrungen, die Menschen mit Behinderungen in Solingen machen müssen, nämlich dass ihre Belange in der Stadtplanung nur unzureichend berücksichtigt sind. Hier ist noch viel zu tun."

Das Duo Matera und König möchte nach den gewonnen Erkenntnissen verstärkt für die Barrierefreiheit in Wald kämpfen und in Zukunft auch andere Solinger Stadtteile diesbezüglich unter die Lupe nehmen.

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