BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

B90/DIE GRÜNEN SOLINGEN

Insektenschutz ist mehr als Insektenhotels – Solingen muss handeln!

08.12.17 –

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen-offene Liste hat sich erneut mit dem Thema Insektensterben beschäftigt. Über aktuelle Entwicklungen informierte Dr. Jan Boomers, Leiter der Biologischen Station Mittlere Wupper.

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen-offene Liste hat sich erneut mit dem Thema Insektensterben beschäftigt. In einem Vortrag stellte der Leiter der Biologischen Station Mittlere Wupper, Dr. Jan Boomers, die aktuellen Erkenntnisse zum Umfang des Insektensterbens und deren Hintergründe vor. Die Ausmaße des Insektenrückgangs sind tatsächlich dramatisch, die Auswirkungen dessen noch gar nicht abzuschätzen. Von daher sehen sich die Grünen darin bestätigt, Stadt und Stadtgesellschaft zum Handeln aufzufordern.

„Im November wurde unser Antrag `Insektenschutz – Umweltpädagogische Vermittlung in Solingen´ mit konkreten Maßnahmen in Sachen Insektenschutz im Planungs- und Umweltausschuss einstimmig beschlossen“, so Dietmar Gaida, planungspolitischer Sprecher der Grünen.

„Darin fordern wir die Stadt u.a. im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie auf, vermehrt Blühangebote, Nisthabitate und charakteristische Lebensraumstrukturen im öffentlichen Raum zu schaffen. Denn die Lage ist dramatisch. Über Messungen des Entomologischen Vereins Krefeld wissen wir, dass die Masse der Insektenindividuen im Vergleich zu den 90er Jahren um die 80 % zurückgegangen ist. Die Vergiftung unserer Umwelt etwa mit Neonikotinoiden (Insektengift) ist ebenso dafür verantwortlich wie der fortschreitende Verlust von landwirtschaftlichen Flächen und Stadtbiotopen oder der Anbau von Monokulturen (Mais etc.).“

„Aber auch innerstädtische Strukturen müssen darauf hin überprüft werden, inwieweit sie für unsere Insektenfauna schädlich sind und vorteilhafter gestaltet werden können“, ergänzt Fraktionssprecher Frank Knoche. “In Zusammenarbeit mit Umwelt- und Naturschutzverbänden, der Verwaltung und interessierten Bürger*innen möchten wir im nächsten Jahr Schwerpunkte für sinnvolles, innerstädtisches politisches Handeln erarbeiten. Erhalt der Biodiversität stellt uns angesichts der erschrecken Daten vor neuen Herausforderungen.“

Folgerichtig begrüßen die beiden grünen Politiker die Bewerbung der Stadt um Fördermittel des Landes zur Umsetzung eines eigens entwickelten Handlungsprogramms zur „grünen Infrastruktur“. Mit diesem in Zusammenarbeit mit den Bergischen Städten Wuppertal und Remscheid erarbeiteten Programm böte sich konkret die Chance, Maßnahmen zum Schutz der Insektenfauna voranzubringen. 

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