Menü
20.01.16 –
„Denn weder wurden die politischen Gremien in den Entscheidungsprozess einbezogen noch liegt das seit zwei Jahren angekündigte ökologische Gesamtgutachten Ittertal vor, ohne das aus unserer Sicht eine Standort-Festlegung nicht sachgerecht möglich ist.“
„Zur Frage der Gewerbegebietsausweisung (darunter auch Piepersberg West) hat es im vergangenen Jahr umfängliche politische Diskussionen und Bürgerbeteiligungen gegeben. Hierbei wurde festgelegt, dass eine endgültige Entscheidung über die Ausweisung erst nach Vorlage des umfassenden ökologischen Gesamtgutachtens gefällt wird. Und jetzt das … Da stellt sich doch die Frage, nach wel-chen Kriterien und Prioritäten Verwaltung an einzelnen Aufgaben arbeitet.“
Ein „Arbeitskreis unter Leitung der Stadt“ habe jetzt entschieden, dass das Gewerbegebiet Piepersberg „zur neuen Heimat der Handballprofis“ wird, so ist zu lesen. „Da können wir nur staunen,“ ergänzt der planungspolitische Sprecher Dietmar Gaida. „Eigentlich ist es Aufgabe des Fachausschusses, solche Entscheidungen zu treffen. Die Stadt kann Vorschläge erarbeiten, aber entschieden wird so etwas immer noch von der Politik!“
Bei dem nun ab März angesetzten Architektenwettbewerb sollen nach Medienberichten auch ökologische Gesichtspunkte in die Planung einbezogen werden. Hierzu Dietmar Gaida:
„Piepersberg West hat als eine Fläche im Grünzug Ittertal in der schon seit 2013 vorliegenden Raumwiderstandsanalyse eine hohe Empfindlichkeit zugesprochen bekommen. Im ‚Fachbeitrag des Naturschutzes und der Landschaftspflege‘ des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW zum neuen Regionalplan wird die Fläche des neu geplanten Gewerbegebietes Piepersberg West als „Biotopverbund -besondere Bedeutung-“ bewertet.
Eine Bebauung, wie sie nun in Planung genommen wird, würde hier die Biotopverbundachse Ittertal zwischen Freiräumen in Solingen, Wuppertal, Haan und Hilden stark beeinträchtigen oder gar unterbrechen. Das Ittertal verbindet das Großbiotop Hildener Heide mit dem Großbiotop Tal der Wupper/Burgholz. Wenn die BHC-Halle im Bereich Piepersberg West gebaut würde, würde es an dieser Stelle so schmal werden, wie nirgends sonst: nur noch ca. 130 m. Diese Wirkung lässt sich nicht im Rahmen eines Architekturwettbewerbs berücksichtigen und abmildern. Vielmehr müsste an einem solchen Punkt die Bebauung gänzlich in Frage gestellt werden. Daneben würde eine Realisierung einer Eventhalle für 7000 Besucher ohne Anschluss des öffentlichen Nahverkehrs die Umwelt sogar durch den erwartbaren Individualverkehr noch zusätzlich stark belasten. Wenn hier keine Probleme gesehen werden, dann ist das Augenwischerei. Aber hier haben sich wohl starke Interessensvertreter zusammengefunden, die ein solches Projekt unbedingt an diese Stelle haben möchten. Die Umwelt, so ist zu befürchten, wird dabei aber wohl sprichwörtlich unter die Räder kommen. Dann heißt es, Biotopverbund, das Spiel ist aus!“
Kategorie
Fraktion | Presse | Sport | Umwelt und Stadtplanung
World Café am 30. November von 11 bis ca. 16 Uhr im Ebbtron auf der Dunkelnberger Str. 39 in 42697 in Solingen
Mehr