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04.11.16 –
Die Solinger Ratsfraktion von B90/Die Grünen-offene Liste spricht sich für den Erhalt der Baumschutzsatzung in Solingen aus. Es könnte bei Wegfall der Satzung zwar einerseits eine städtische Stelle eingespart werden (rund 50 000 €), andererseits würden aber die Gelder für Ersatzpflanzungen und Ausgleichszahlungen in Höhe von bis zu 43.000 € im Jahr abnehmen*. Da die Haushaltssituation erfreulicherweise besser ist als zunächst befürchtet, sollte auf diese für den Haushalt marginale Einsparmaßnahme verzichtet werden, da die negativen Auswirkungen unserer Meinung nach deutlich überwiegen würden:
Es wird der Verlust weiterer großer alter Bäume im Solinger Stadtgebiet durch zunehmende Fällungen befürchtet, wenn die Baumschutzsatzung fallen würde.
Der Wegfall dieser alten Bäume würde nicht nur dem Stadtbild schaden, sondern auch die Vorteile der großen Bäume zunichtemachen, als da sind:
Der Einwand hier sei ein bürokratisches Monster vorhanden, welches es zu köpfen gälte, lassen die Grünen nicht gelten. Wir Grünen haben die Verwaltung bei den Fällungsanträgen als kooperativ und beratend wahrgenommen. Abschließend wollen wir daran erinnern: Die Baumschutzsatzung wurde vor einigen Jahren entschärft, Fichtenreihen und Bäume, die dichter als 2,50 an Gebäuden stehen wurden aus der Satzung genommen. Es gilt ein Antrag auf Baumfällung als genehmigt, wenn innerhalb eines Monats kein ablehnender Bescheid erfolgt. Weiterhin lässt die Satzung Ausnahmetatbestände zu, z.B. bei Verschattung von Wohnräumen, bei kranken Bäumen und Gefahrenbäumen. Auch durch einen Pflegerückschnitt kann dem Umweltschutz und den Wünschen der Bürgerinnen und Bürger entgegen gekommen werden.
Die in solchen Fällen zu erfolgende Ausgleichs-Pflanzung oder -Zahlung ist moderat und kann die Umweltschutzleistung eines großen Baumes nur teilweise ausgleichen, wie nachfolgend dargestellt ist.
Die Fraktion von Bündnis 90/ Die Grünen-offene Liste wird sich in den Etatverhandlungen weiter für den Erhalt der Baumschutzsatzung einsetzen.
Dieser Baum ist
etwa 25m hoch und hat einen
Kronendurchmesser von 15m. Mit seinen ca. 800.000
Blättern verzehnfacht er seine Standfläche von 160 qm auf 1600 qm
Blattfläche. Durch die unzähligen Spaltöffnungen gelangt Kohlendioxid
aus der Luft in die Zellen der Blätter, wo mit Hilfe von Wasser und Sonnen-
licht Zucker und Stärke gebildet werden. Die Blattfläche von 150 qm liefert
dabei den gesamten Sauerstoffbedarf eines Menschen. Daraus folgt, dass
dieser Baum elf Menschen mit Sauerstoff versorgt. Dabei verbraucht er die
Kohlendioxidmenge, die zweieinhalb Einfamilienhäuser durch Heizung
und Stromverbrauch produzieren. Würde man diesen Baum nun
aus irgendeinem Grund fällen, z.B. weil er im Herbst ärgerlicher-
weise seine Blätter abwirft und wollte man den Baum
vollwertig ersetzen,
so müsste
man rund
2500 junge
Bäume mit
einem Kronen-
volumen von
1 cbm pflanzen.
Die Kosten für ihre
Pflanzung betrügen je nach Baumart und Lage etwa 250 000 Euro.
* 2011: 43.000 €; 2012 = 24.200 €; 2013 = 13.300 €, 2015 = 40.400 €, 2016 = 32.000 € (bis 2.11.16, Quelle: Stadtdienst Natur und Umwelt
Kategorie
Fraktion | Haushalt und Finanzen | Presse | Umwelt und Stadtplanung
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