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25.04.23 –
„Platz 36 von 40 – damit haben wir es Schwarz auf Weiß: Solingen ist keine Fahrradstadt,“ so der mobilitätspolitische Sprecher der grünen Ratsfraktion, Leon Kröck. „Wir sind weit davon entfernt, den
Radfahrenden im Alltagsverkehr eine sichere, attraktive und durchgehende Infrastruktur zu bieten.Mehr noch, der politische Widerstand gegen ein zielgerichtetes Radwegenetz auf den Hauptrouten
der Stadt erschwert die Möglichkeit der eigenen Mobilitätswahl. Die Bevorrechtigung der Automobilität, insbesondere des ruhenden Verkehrs, droht die auch für Solingen wichtige Mobilitätswende zu
blockieren. Die schwierige Topographie in Solingen gilt mit stetiger Massenverbreitung des Pedelecs nicht mehr als Argument gegen das Radfahren. Zu stark sind jedoch noch die Beharrungskräfte in unserer Stadt, die jetzt sogar in die Verteidigungshaltung gehen nach dem Motto ‚gerechte Verteilung des öffentlichen Raums muss aber auch fürs Auto gelten‘. Dabei nehmen die Zahlen der Autos pro
1000 Einwohner nicht nur immer mehr zu, die Autos werden auch immer größer und schwerer.“
„Die aktuelle Diskussion um die Veloroute belegt nur zu gut, wie schwer es die Verkehrswende in Solingen hat, sobald es um das Auto geht,“ ergänzt Annette Müller, stadtplanungspolitische Sprecherin
ihrer Fraktion. „Der direkte Weg von Ohligs nach Mitte mit Anschluss an die Korkenziehertrasse würde dem Radverkehr in Solingen einen richtigen Schub geben. Endlich könnten auch die Radfahrenden zielgerichtet, schnell und sicher von A nach B kommen. Doch nicht verbesserte Sicherheit und Attraktivierung für die Radfahrenden stehen im Mittelpunkt der politischen Debatte, sondern die Furcht vor Parkraumverlust. Dabei fördert dieses Angebot die Nutzung des Rads als Alternative zum Auto. Doch solange, wie man Schlangenlinien fahren muss, permanent der Gefahr des „Doorings“ ausgesetzt ist, nur darauf hoffen kann, dass Autofahrende auch bei Gegenverkehr die 1,5 m Abstand halten – so lange fahren eben nur die Hartgesottenen. Wir Grüne wollen ein Angebot für alle, entsprechend der Zielsetzung der von allen politischen Kräften verabschiedeten Nachhaltigkeitsstrategie. Der Umweltverbund von Bus, Rad- und Fußverkehr ist gegenüber dem Auto zu stärken. Jetzt!“
„Was aber passiert in Solingen? Wir vertagen die Entscheidung zur Veloroute wegen Beratungsbedarfs. Der Radweg wird als Bedrohung für den Einzelhandel gesehen. Fehlender Parkraum für Kund:innen und eine mögliche Behinderung des Lieferverkehrs werden als Argumente herangezogen und so der Radverkehr gleichsam als wirtschaftsfeindlich bewertet. Dies ist mehr als abenteuerlich, als ob nicht die Masse an Autos Verursacher für den Parkraumsuchverkehr wäre und Anlieferungen ebenfalls wegen des dichten Autoverkehrs Probleme hätten. Andersherum wird ein Schuh draus: Letztendlich ist es die Masse an immer größer werdenden Autos, die unsere Städte und Lebensräume besetzen und unsere Sicht auf Alternativen verstellen“, so die beiden Grünen abschließend.
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