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24.05.22 –
Entgegen bisheriger Annahmen – es gab Umfragewerte, dass gerade einmal ein Drittel der Befragten das 9-Euro-Ticket nutzen wollten – ist der Andrang an den Verkaufsstellen des Tickets enorm. Das zeigt, dass das Interesse daran, mit Bus und Bahn zu fahren, sehr wohl vorhanden ist.
„Dass u.a. die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine uns nun ein ÖPNV-Angebot bescheren, das wir Grüne unter anderen, besseren Umständen niemals hätten durchsetzen können, ist schon auch bitter,“ so der umweltpolitische Sprecher der grünen Ratsfraktion und Vorsitzende des Fahrgastbeirates, Leon Kröck. „Schon seit Jahren diskutieren wir in unseren Reihen die notwendigen Schritte für eine umfassende Verkehrswende, wozu selbstverständlich auch ein bezahlbares, attraktives ÖPNV-Angebot gehört. Eine Diskussion, die immer geprägt war von den finanziellen Restriktionen vor Ort – wir erinnern uns an die 9-Mio.-Debatte. Nun also für nur 9 Euro bundesweit einen ganzen Monat unterwegs sein. Ein unglaubliches Angebot, von dem wir hoffen, dass viele Menschen damit Bus und Bahn als Alternative zum Auto erleben.“
„Es ist allerdings zu befürchten, dass der nicht erfolgte notwendige Ausbau des ÖPNV-Angebotes, den der Solinger Fahrgastbeirat, der ADFC und viele andere schon so lange vergeblich gefordert haben, nun dazu führt, dass das persönliche Erleben vor allem von überfüllten Zügen geprägt sein wird,“ ergänzt das grüne SWS-Aufsichtsratsmitglied Arne Vaeckenstedt. „Von daher ist es gut, dass die Solinger Stadtwerke in diesem Jahr darauf verzichten, den Sommerfahrplan mit ausgedünntem Angebot umzusetzen. Dank an all die Fahrer:innen, die nun doch die Schichten schieben müssen!“
„Die dringend notwendige Verkehrswende ist Teil unseres Kampfes gegen die große Menschheitskrise `Klimawandel´. Hier in Solingen haben wir uns mit allen Fraktionen darauf verständigt, die Nutzung von ÖPNV, Rad- und Fußverkehr jedes Jahr sukzessive zu erhöhen. Dafür brauchen wir den Ausbau des ÖPNV-Angebots, den wir alleine nicht finanzieren können. Da ist die kommende Landesregierung, aber auch der Bund gefordert. Die vom Fahrgastbeirat geforderte Ausweitung im Früh- und Spätverkehr sowie die höhere Taktung auf den Hauptlinien werden ebenso in die jetzt anstehenden Beratungen zum Nahverkehrsplan einfließen, wie die Ergebnisse der geforderten direkten Bürgerbeteiligung in allen fünf Bezirken, die jetzt zeitnah umgesetzt werden müssen. Hier werden die Erfahrungen mit dem 9-Euro-Ticket sicherlich wichtige Impulse setzen,“ so die beide Kommunalpolitiker abschließend.
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