BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

B90/DIE GRÜNEN SOLINGEN

Hanau – Trauer und Entsetzen und erneut die Erkenntnis, Rassismus ist Wahn und tötet

Erneut sorgt ein Terrorakt mit rechtsextremistischem Hintergrund für Entsetzen in Deutschland. 9 Menschen mit Migrationshintergrund sind Opfer eines Rassisten geworden. Im Moment des unfassbaren Leids für die Familien und Freund*innen der wahllos Ermordeten, möchten Bündnis 90/Die Grünen ihre Anteilnahme ausdrücken.

21.02.20 –

Erneut sorgt ein Terrorakt mit rechtsextremistischem Hintergrund für Entsetzen in Deutschland. 9 Menschen mit Migrationshintergrund sind Opfer eines Rassisten geworden. Im Moment des unfassbaren Leids für die Familien und Freund*innen der wahllos Ermordeten, möchten Bündnis 90/Die Grünen ihre Anteilnahme ausdrücken. Die Tat ruft in Solingen unwillkürlich die Erinnerung an den rassistischen Brandanschlag in Solingen vom 29. Mai 1993 wach. Seit fast drei Jahrzehnten müssen wir im vereinigten Deutschland rechten Terror schmerzlich erleben. Und dennoch schafft es eine Partei, die offensichtlich rassistisch ist, in unsere Parlamente. Unsere Gesellschaft muss sich entschieden diesem Wahn entgegenstellen.

Thilo Schnor, Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen Solingen: „Wir sind entsetzt und möchten gegenüber den betroffenen Familien unsere tiefe Trauer aussprechen. Hanau als Stadt hat nun unter dieser Wahnsinnstat zu leiden. Wir in Solingen erinnern uns an den 29. Mai 1993 und wissen, was eine Stadtgesellschaft in solchen Momenten durchzumachen hat. Rassismus ist ein Wahn und dieser Wahn wird politisch von der AfD gefüttert. Am gleichen Tag der Tat wurde über ein ‚Malbuch‘ der AfD Landtagsfraktion in den Medien berichtet. Ausgegeben in einer Veranstaltung in Krefeld zeigt dieses Buch rassistische Zeichnungen und Darstellungen von Menschen, denen der Stempel ‚Fremde‘ aufgedrückt wird und denen zugleich  menschenverachtende Stereotypen angehaftet werden. Vor dem Hintergrund des rechtsextremistischen Terrors, der in den letzten Jahrzehnten wahrscheinlich hunderte von Menschen zum Opfer gefallen sind[1], zielt diese Partei in unseren Augen auf die Zersetzung unserer demokratischen Grundordnung. Hier wird das Spiel mit dem Wahn zur politischen Methode.“

Janina Rhode, Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen: „Angesichts dieser schrecklichen Geschehnisse stellt sich konkret die Frage danach, was wir tun können. Es gibt keine einfachen Antworten auf diese Frage. Doch jede*r ist aufgerufen in einer solchen Lage gegen alltägliche rassistische Ansichten das Wort zu erheben. Die Unantastbarkeit der menschlichen Würde steht als Artikel 1 in unserem Grundgesetz. In der Praxis wird der Artikel jedoch allein durch unsere Menschlichkeit zu unseren Mitmenschen, egal welchen Hintergrund diese auch haben mögen, Realität. Wer in einer menschlichen Gesellschaft leben möchte, muss durch sein Denken und Handeln seinen Teil dazu beitragen. Eine Demokratie hat Bestand allein durch die Demokrat*innen, die in ihr leben.“

Juliane Hilbricht, Spitzenkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen bei der anstehenden Kommunalwahl im September: „Bündnis 90/Die Grünen stehen seit Beginn an für eine bunte, weltoffene und tolerante Gesellschaft. Zudem wissen wir in Solingen, stehen alle demokratischen Parteien im Kampf gegen die rechte Gefahr zusammen. Rassismus ist keine Meinung, über die politisch diskutiert werden kann. Rassismus ist der Keil, der unser friedliches Zusammenleben auseinandersprengen möchte. Jetzt gilt es noch stärker, gemeinsam diesem Ansinnen entschieden entgegenzustehen.“

 


[1]  Die Zählweise ist nicht einheitlich und die Zahlen schwanken stark beispielsweise zwischen den offiziellen Angaben der Bundesrepublik – 94 bis 2019 - und der Amadeu Antonio Stiftung – 198 bis 2019

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