BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

B90/DIE GRÜNEN SOLINGEN

Schrittweise Schulöffnungen in NRW – Ja, aber bitte mit mehr und ausreichender Vorbereitungszeit

Die Landesregierung von NRW prescht nun bei den Schulöffnungen bundesweit vor. Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grüne-offene Liste halten dieses Vorgehen für verantwortungslos. Es stehen noch viele ungeklärte Fragen im Raum. Diese sind nicht innerhalb weniger Werktage zu klären. Hier braucht es mehr Zeit.

17.04.20 –

Die Landesregierung von NRW prescht nun bei den Schulöffnungen bundesweit vor. Ministerpräsident Laschet und Schulministerin Gebauer möchten bereits ab kommender Woche Donnerstag den Schulbetrieb schrittweise und für alle Schülerinnen und Schüler, die vor Abschlussarbeiten bzw. –prüfungen stehen, aufnehmen. Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grüne-offene Liste halten dieses Vorgehen für verantwortungslos. Es stehen noch viele ungeklärte Fragen im Raum, von der sicheren Beförderung im ÖPNV bis zur Einsatzfähigkeit der Lehrer*innen, die zur Risikogruppe gehören. Diese sind nicht innerhalb weniger Werktage zu klären. Hier braucht es mehr Zeit.

Helga Bisier, grüne schulpolitische Sprecherin im Rat: „In Zeiten von Corona muss der Infektionsschutz an oberster Stelle stehen. Die erst diese Woche getroffene Vereinbarung zwischen der Bundeskanzlerin und den Länderchefs besagt, dass die Kultesministerkonferenz bis zum 29. April ein Konzept vorlegen soll, in dem notwendige Hygiene- und Schutzmaßnahmen, besonders bezogen auf die Berücksichtigung des Abstandsgebotes mittels reduzierter Klassengrößen, formuliert sind. Dies heißt aber auch, augenblicklich liegt ein solches Konzept nicht vor. Dennoch sollen unsere Schülerinnen und Schüler, die vor einer Prüfung stehen, so Ministerpräsident Laschet und Schulministerin Gebauer, ab kommenden Donnerstag zur Schule gehen. Laut bundesweiter Vereinbarung war hierfür eigentlich erst der 4. Mai vorgesehen. Damit bringen wir unnötig Menschen in Gefahr, denn auch die Lehrkräfte haben ein Anrecht auf gut durchdachte Konzepte, mit denen sich arbeiten lässt. Nun stehen die Schulträger vor Ort und die Schulen vor einem gewaltigen Organisationsprozess. Zu klären sind Fragen des Schulbusverkehrs, des Pausenbetriebs, der Einsatz von evt. fachfremden Lehrkräften bei Ausfall von Lehrer*innen, die zur Risikogruppe gehören. Zusätzlich brauchen wir eine Lösung für das Problem, dass Schüler*innen, die zu Hause keinen Laptop, keinen ruhigen Arbeitsplatz und keine Hilfe haben, durch diese Krise weiter abgehängt werden. Diesen Benachteiligten sollte bei einer reduzierten Beschulung Vorrang gegeben werden. Anstatt seitens des Landes einen unnötigen Zeitdruck aufzubauen, wären notwendige Landeshilfen angebracht.“

Martina Zsack-Möllmann, Fraktionssprecherin im Rat, ergänzt: „Angesichts der Gefährlichkeit des Virus, kann und darf es nicht sein, dass sich einzelne Landeschefs besonders profilieren möchten. Es geht nicht darum, wer der Schnellste ist im Land, sondern, wie wir die schwierigen Aufgaben vor denen wir stehen, bestmöglich lösen können und dabei den notwendigen Gesundheitsschutz mit den Anforderung eines wieder aufzunehmenden Schulbetriebs überein bekommen. Da es an einheitlichen Hygiene- und Schutzstandards fehlt, stehen nun die Schüler*innen mit ihren Familien vor der Frage, was sie für verantwortbar halten und welche Risiken sie eingehen möchten. Dies ist inakzeptabel. Wir halten die begrenzte Schulöffnung schon kommender Woche für falsch.“

Beide grünen Politikerinnen möchten am Ende auf weitere wichtige Punkte hinweisen:

„Die Stadt als Schulträger wird ihr möglichstes tun, um den Vorgaben des Landes bestmöglich zu entsprechen. Doch eine solche Krise trifft auf eine Schullandschaft, die sich mitten in einem Großumbau befindet. Bei einer noch unzureichenden digitalen Lehrmittelausstattung, teils fehlender pädagogischer Konzepte, die es dafür natürlich auch bedarf, stehen viele unserer Schulen zusätzlich vor Sanierungs- und Erweiterungsmaßnahmen. Zudem mangelt es an Lehrkräften und sozialpädagogischen Kräften für die Betreuung insbesondere der Kinder mit besonderen Hilfsbedarfen. Termine sind schnell gesetzt, doch zu all den wichtigen Fragen, die auch Geld kosten werden, hören wir recht wenig von der Landesregierung. Eine solche Politik, wird der Zukunft unserer Kinder nicht gerecht. Daher würden wir es ebenso begrüßen, wenn diesmal die Abschlusszeugnisse aufgrund von Vornoten vergeben würden. Nur wenn Schüler*innen sich verbessern möchten, soll ihnen das ermöglicht werden.“

Kategorie

Aktuelles | Fraktion | Jugend und Bildung | Presse

Aktuelle Termine

Osterstände

Besucht unsere Grünen Osterstände

in Wald am Walder Kirchplatz

in Ohligs auf der Düsseldorfer Str. und

in Mitte vor dem Hofgarten neben dem Wasserspiel

Mehr

Hier gibt´s den grünen Bio-Einkaufsführer