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Mertens und Dovo - Solinger Schneidwarenmanufacturen brauchen Hilfe

Die Abwicklung der Firma Mertens durch den chinesischen Mehrheitseigner sowie die Insolvenz des Schneidwarenunternehmens Dovo in Wald sind Schläge gegen Solinger Traditionsunternehmen, die mit qualitativ hochwertigen Produkten den Namen „Klingenstadt“ in die ganze Welt getragen haben. Besser kann Stadtwerbung nicht gemacht werden. 

07.05.20 –

„Die Messer- und Schneidwaren-Manufaktur Mertens hat in ihrer mittlerweile 101jährigen Geschichte viele Aufs und Abs überlebt, hat sich immer wieder neu erfunden und dabei die hohe Qualität ihrer Produkte beibehalten,“ erläutert Fraktionssprecherin Martina Zsack-Möllmann. „Das lag ebenso an der traditionell werte-orientierten Führung wie einer immer engagierten und gut qualifizierten Mitarbeiterschaft. All das steht jetzt auf dem Spiel.“

„Das Walder Traditionsunternehmen Dovo mit seiner 114jährigen Geschichte ist eine der bedeutendsten Walder Schneidwarenfirmen und gehört zu den Weltmarktführern in Sache Rasurwaren. Die Marke Merkur ist weltbekannt, und die 40köpfige Belegschaft hoch qualifiziert. Die Corona-Krise verstärkt natürlich die Marktmacht der Großversandhäuser auf Kosten kleiner, mittelständischer Anbieter“, ergänzt Frank Knoche, Walder Ratsmitglied und Fraktionssprecher. „Die Stadt Solingen und die Wirtschaftsförderung sollten ein hohes Interesse daran haben, dass beide Firmen erhalten bleiben. Ein Ausverkauf ins Ausland birgt hohe Risiken, wie jetzt im Falle der chinesischen Übernahme der Firma Mertens deutlich wurde.“

„Andere traditionelle Schneidwarestandorte bzw. -stätten im europäischen Ausland, wie etwa Premana in Italien, Thiers in Frankreich oder Albacete in Spanien haben mit städtischer Unterstützung gemeinsame Vertriebskanäle für die traditionellen Schneidwarenmanufakturen aufgebaut und massiv in die Qualifizierung sowie die technische Vermittlung bzw. das Design investiert“, erläutert Ratsmitglied Manfred Krause. „Daran sollten wir uns ein Beispiel nehmen. Dazu sollte die Solinger Wirtschaftsförderung über die Solingen Messe hinaus neue Wege gehen, etwa durch die Etablierung eines europäischen, ortsgebundenen Produktgütestatus, ähnlich dem Verfahren bei landwirtschaftlichen Produkten wie Käse und Wein. Diese Forderung erheben die Städte Thiers und Albacete schon lange.“

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